Chemotagebuch – Tag 52 – 13.07.2016

Der Kampf „gegen“ den Krebs ist der Kampf gegen mich selbst. „Gegen“ den Krebs kämpfen heißt eigentlich den Krebs akzeptieren. Und der Kampf besteht darin das zu akzeptieren.

Es ist heut ein richtig guter Tag. Ich bin energiegeladen sehr früh aufgestanden. Das ist sehr ungewöhnlich denn die letzten Tage habe ich sehr lange im Bett gelegen. Einfach habe ich die Ruhe gebraucht. Die Ruhe, das Dösen, das „Nichts-Tun“… Nur eben „da-Sein“.

Davon waren die letzten Tage, ja mittlerweile fast schon Wochen geprägt. SEIN.

Und was soll ich sagen Leute…. Offensichtlich hat sich das „rumpimmeln“ gelohnt, was allein mein heutiger Zustand beweist. Aber als wäre das nicht schon genug allein gibt es sogar wissenschaftliche Belege. Messbarer Erfolg.

Am Montag war ich nach 4 Sitzungen, also 8 Wochen Chemotherapie, bei der Nachkontrolle im CT.

Tja, die vorsichtigen Prognosen meines Arztes haben sich bewahrheitet, der Tumor ist ein gutes Stück kleiner geworden. Was für eine Nachricht, auch wenn daran für mich nie ein Zweifel bestand.

Also daran, dass ich wieder gesund werde.

Ob der Erfolg nun nur an den Zytostatika liegt… Ich glaube die Wirkliche „Heilung“ (heil-Werdung) geschieht im Verborgenen, auf einer anderen Ebene.

Nicht im Verstand, man kann das nicht allumfassend „verstehen“, es ist etwas was im Herzen heranwächst. Erst wenn das im Inneren heil wird, kann der Körper nachziehen.

Und da gibt es nichts zu verstehen, das kann nur er- und gelebt werden. Es fließt, es steht nicht.

Ver-stand => Stand => stehen… Nix Bewegung…

Also, nix Leben…

Das Pendel schwingt.

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