Chemotagebuch – Tag 361 – 04.05.2017

Es gibt so Momente der Klarheit. Diese Momente sind nicht immer unbedingt (erstmal) angenehm…

Hinter der Fassade des „Schönredens“ und „Positivdenkens“ verbirgt sich die Wahrheit. Will heißen, dass was wirklich IST unabhängig davon was ich oder sonstiger davon hält.

Einfach nur die nackte Wahrheit, ob ich sie nun wahrhaben will oder nicht.

Und manchmal passiert es nun, dass diese Wahrheit die Fassade des Glaubens durchdringt und sich zeigt…

Klingt jetzt alles ziemlich dramatisch irgendwie, dabei sehe ich es eher pragmatisch.

Schlussendlich kommen die Dinge sowieso wie sie kommen sollen, daran kann niemand etwas ändern. Du kannst Dir in den Kopf setzen reich zu werden, wenn das in Deinem Lebensplan nicht vorgesehen ist, wirst Du immer und immer wieder scheitern…

Die Schulmedizin sagt mir, dass die angewendete Chemotherapie ausdrücklich nicht dazu „geeignet“ ist (d.h. man geht nicht davon aus) mich gesund zu machen.

Sie dient ausschließlich der Erhaltung des „Status Quo“ was in sich auch schon irgendwie ein Witz ist (ich mein wir reden hier von Zytostatika und nicht von Aspirin, das Zeug ist krebserregend, Erbgut verändernd und kann unfruchtbar machen,… Und damit will die Schulmedizin des „Status Quo“ erhalten… Sagen Dir die Ärzte eiskalt ins Gesicht…)…

Und nicht nur, dass die etablierte Medizin mich nicht heilen kann ist es auch noch so, dass ich ja seit geraumer Zeit schon künstlich am Leben erhalten werde. Denn Tatsache ist, wenn ich meine Flüssignahrung mal ein paar Tage nicht bekomme, geht es steil bergab… Bei meinen derzeit knapp 60 Kilo wird es nicht lange dauern bis die ersten Organe versagen wenn keine Energie geliefert wird.

Dennoch bin ich irgendwie optimistisch lebend aus dieser Geschichte heraus zu gehen. Woher kommt dieser Optimismus? Ist das reiner Selbsterhaltungstrieb?

Oder gibt es belastbare Fakten die diesen Optimismus begründen? *grübel*

Ich werde mal in mich gehen und ein bisschen drauf rumdenken…

Ein Gedanke zu „Chemotagebuch – Tag 361 – 04.05.2017

  1. ach Patrick, ich verstehe dich so gut! Diese up’s and down’s, gehören irgendwie, zu dieser scheiss Krankheit!! 🙁 Ja, natürlich spielt da der Selbsterhaltungstrieb mit und das ist gut so! Du bist jung und du hast Familie, möchtest deine Kinder aufwachsen sehen!!! Zermartere dich nicht, das kostet Energie! Bleib ganz „einfach“ bei dir, umarme und „herze“ das kleine Kind in dir! Ich meine den kleinen verwunbaren Patrick, frag ihn, was er braucht!?
    Von Herzen, weiterhin VIEL Kraft, du bist ein wunderbarer Mensch und ich nehme mal an, eine alte Seele!! In Gedanken, umarme i h dich jetzt!!! Herzlichst, Cordula

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