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Chemotagebuch – Tag 280 – 12.02.2017

Wenn mich etwas nicht genügend motiviert, ist es nicht das Richtige… Dann muss ich weiter suchen. Wofür lohnt es sich morgens aufzustehen?

Gut, derzeit stehe ich so oder so nicht morgens auf, da ich meistens morgens erst einschlafe.

Seit 3 Tagen quälen mich massive Bauchschmerzen mit der damit verbundenen Übelkeit.

Erst dachte ich es komme vom Darm. Fühlt sich an wie ein innerer Bluterguss, eine Entzündung vielleicht? Oder ein Geschwür? Immerhin zerstört die Chemo ja hauptsächlich sich rasch teilende Zellen. DerDarm leidet also enorm unter der Medikation.

Doch gestern ist mir irgendwie bewusst geworden, dass es sich um Tumorschmerzen handelt. Handeln könnte…

Ist das dann jetzt ein gutes Zeichen? Wächst der Tumor oder schwindet er?

Das nächste CT ist in ca. 5 Wochen, bis dahin werde ich mich noch gedulden müssen.

Ich habe die Tage auch mit meiner Vitamin-D3-Stoßtherapie begonnen. Vielleicht besteht hier auch ein Zusammenhang.

Das heißt faktisch, ich bin jetzt ausgeschlafen und habe genug Kräfte gesammelt, aber ich kann dennoch nichts reißen, da ich Schmerzen bekomme sobald ich mich bewege, rumlaufe, mich hinhocke,… Es ist unglaublich… Irgendwas ist immer.

Man meint man hat die eine Hürde überwunden, haut einem das Leben schon die nächsten Prüfungen um die Ohren…

Neben den Schmerzen hatte ich die Tage jedoch auch ein paar schöne Momente.

Es ist immer wieder wundervoll unsere 2 Jungs zu beobachten, vor allem den ganz Kleinen. Wie er nach und nach die Welt erkundet. Ständig am Grinsen (wenn seine Grundbedürfnisse gestillt sind und die Windel trocken ist). Ständig am probieren was er alles greifen kann. Was er sich alles in den Mund stecken kann (Babys „fühlen“ mit dem Mund, sie ertasten gewissermaßen ihre Umgebung indem sie alles in den Mund nehmen, hab ich jedenfalls mal irgendwo gelesen 🙂   ).

Außerdem sind mir auch nochmal diverse Erkenntnisse ins Bewusstsein gesprudelt.

Als Stichwort sei hier der „Perspektivenwechsel“ vermerkt.

Chemotagebuch – Tag 215 – 09.12.2016

Ein paar Wochen sind schon wieder vergangen, es ist an der Zeit ein paar Gedanken aufzuschreiben.

Alles in allem geht es mir gerade recht gut möchte ich meinen. Zumindestens körperlich mache ich Schritt für Schritt in die richtige Richtung. Ich bin davon überzeugt, dass das auf die „Chemo-Pause“ zurück zu führen ist. Der Körper kann sich Stück um Stück etwas erholen.

Mein Gewicht hat sich ebenfalls stabilisiert. Ich bin ja damals mit 53 Kilo in die Raphaelsklinik gekommen und nun bin ich die 2. Woche in Folge bei 57 Kilo. Darüber bin ich wirklich sehr froh, denn ich habe sowieso einen niedrigen Blutdruck mit dem dazu passenden instabilen Kreislauf, der häufig nicht so ganz im Kreis läuft…

Da merkt man bei den Größenordnungen jedes weitere fehlende Kilo!

Kurz- bzw. mittelfristiges Ziel sind jetzt dann erstmal 65 Kilo. Ich hoffe, dass ist nicht zuuuuuuu optimistisch… -.-

Ebenfalls einen positiven Verlauf kann ich bei der Schmerzentwicklung feststellen. Mein Morphinverbrauch hat sich in den letzten Tagen doch ziemlich reduziert.

Ich kann das so genau sagen, weil die Pumpe das ja abspeichert und ich mir die Auswertung jedes Mal ansehe, wenn ich den Morphin-Tank oder die Batterien der Pumpe wechsle…

Auch hier bin ich davon überzeugt, dass die derzeitige Chemo-Pause dem Darm die Möglichkeit der Regeneration bietet und sich die Gesamtsituation deutlich entspannt. Und somit entsprechend auch die Schmerzen erstmal weniger werden…

Dennoch gibt es auch den physischen Teil betreffend Grund zur „Sorge“, denn die zu mir genommene Nahrung verbleibt nicht immer dort wo sie hingehört.

Leider habe ich noch keine Systematik erkannt, so dass ich sagen könnte, wenn ich dies oder jenes esse, dann übergebe ich mich auf jeden Fall. Oder wenn ich dies oder jenes meide dann geht es ganz gut.

Es lässt sich kaum ein Zusammenhang herstellen. Die einzige Möglichkeit derzeit das Risiko einer ungewollten Magenentleerung zu minimieren besteht darin, die Portionsgröße ebenfalls zu minimieren.

Bei der Magenspiegelung vor ein paar Tagen ist raus gekommen, dass die Nahrung nicht ungehindert „abfließen“ kann. Was genau die Lebensmittelstauung verursacht konnte der Arzt per Sichtung via Speiseröhre nicht ermitteln.

Da bin ich dann auf die Ergebnisse des CT angewiesen, welches demnächst gemacht werden wird.

Diesbezüglich haben wirk kommenden Dienstag einen Termin bei meinem (vermutlich) zukünftigen Onkologen in Greven.

Dort gibt es ebenfalls eine ambulante Praxis in der ich mir die Chemie verabreichen lassen kann, sollte es dazu kommen, dass ich die Chemo weiter mache.

Zudem gibt es in dieser Einrichtung (Maria-Josef-Hospital) auch eine Palliativstation.

Sollte sich auf Grund meines Gesundheitszustandes erneut ein Krankenhausaufenthalt unvermeidbar machen, ist es für meine Familie um ein vielfaches angenehmer nur nach Greven statt nach Münster fahren zu müssen.

Wie es dann also therapeutisch weiter geht werden wir kommende Woche dann mit dem neuen „Fachmann in weiß“ besprechen.

Doch auch an anderer Stelle staut es sich gerade (nicht nur in meinem kaputten Magen-Darm-Trakt).

Auch was die feinstofflicheren Ebenen betrifft scheint die Energie gerade alles andere als im Fluss zu sein. Vor allem die letzten Tage habe ich wieder massive Probleme mit meiner Aggressivität.

Meine ganze Art und Weise im Moment ist voll „pöbelig“, oft auf Krawall aus.

Dabei ist das an sich überhaupt nicht meine Art… Da will also ganz offensichtlich etwas an die Oberfläche, was da seit gut 33 Jahren nicht gewesen ist.

Und irgendwie bin ich damit überfordert wie ich damit umgehen soll.

Mir ist bewusst, dass jeder Mensch seine Schattenseiten hat. Und ich glaube, dass es eine gesunde Strategie ist, diese „Schatten“ so nach und nach wieder zu integrieren.

Also anzuerkennen, dass diese und jene Charaktereigenschaft eben auch zu einem gehört, auch wenn sie mir 10 Mal unangenehm ist. Oder peinlich sogar.

Doch auch diese schmutzigen Stellen des Pokals wollen betrachtet werden im Lichte der eigenen Aufmerksamkeit.

Jedoch habe ich irgendwie Angst davor diese Aspekte meiner Seele völlig anzunehmen.

Irgendwie stecke ich da seit geraumer Zeit fest. Komme einfach nicht weiter. Und ich sehe natürlich wie vor allem die Beziehung zu meiner Frau darunter leidet. Da spielt dann sicherlich Verlustangst auch wieder eine Rolle. Ein Teufelskreis… -.-

Hinzu kommt, dass mir in den letzten Tagen und Wochen wieder extrem die Motivation fehlt für alles. Es fällt mir an den meisten Tagen schon so schwer überhaupt aus dem Bett zu kommen, dabei sollte ich mega-erholt sein. Meine Frau reißt sich alle Beine raus, dass ich zu meinem Schlaf und meiner Ruhe komme und es reicht scheinbar einfach nicht… Oder besser gesagt, es stellt sich nicht die gewünschte „Wirkung“ ein. Trotz viel Schlaf bin ich dennoch häufig schnell wieder ermüdet…

Im Krankenhaus wurde ich darüber aufgeklärt, dass es dafür auch einen wissenschaftlichen Sammelbegriff gibt.

Fatigue“ – chronische Müdigkeit bei Krebs…

Auch hier gilt es wieder den „richtigen“ Mittelweg für mich auszuloten. Einerseits brauche ich die Ruhe und die Erholung.

Andererseits macht es mich auch sehr unglücklich, wenn ich nichts „schaffe“. Und sei es nur ein Spaziergang oder ein kurzer Ausflug mit der Familie zum einkaufen oder meinetwegen auch nur Glas und Papier wegbringen… Bei der ganzen Ruhe und dem nichts-Tun brauche ich auch den Gegenpol, das Tun. Das Machen. Das Wirken.

Chemotagebuch – Tag 172 – 10.11.2016

Es tut sich was. Ich bin voller Aktionismus 😀

Ich habe jetzt ein Inhaltsverzeichnis für das Tagebuch eingefügt. Du findest es oben in der Menüleiste und unter folgendem Link:

http://wimabe.net/chemotagebuch/

Außerdem habe ich eine einfach Möglichkeit hinzugefügt wie Du immer auf dem Laufenden bleiben kannst und keinen Beitrag mehr verpasst.

Das ist vor allem insofern interessant, da ich in Zukunft auch über verschiedene Themen Beiträge schreiben möchte.

Falls Dir bisher gefallen hat was Du gelesen hast, kannst Du gern Deine E-Mail-Adresse hier rechts eintragen und so immer auf dem Laufenden bleiben.

Gern darfst Du auch Freunden, Bekannten und Verwandten von meinem Blog berichten.

Es ist für mich an der Zeit ein größeres Publikum anzusprechen, irgendwie habe ich da Bock drauf.

Ich möchte auch gern in den Austausch kommen. Mit Dir!

Also scheu Dich nicht mich zu kontaktieren oder meine Beiträge zu kommentieren.

An meinem 18. Tag in der Raphaelsklinik geht es mir schon um einiges besser, wie Du ja auch anhand meiner Texte vielleicht schon festgestellt hast 🙂

Derzeitiger Zwischenstand der therapeutischen Maßnahmen:

Man hat sich auf Grund der starken Schmerzen entschieden meine Teilnahme an der Studie zu beenden.

Kurzer Reminder hierzu:

Ich nehme an einer Studie teil, bei der neben dem Standard-Chemopräparat ein zusätzlicher Antikörper gegeben wird. Dieses künstlich erzeugte Eiweiß wird bei anderen Krebsarten bereits erfolgreich eingesetzt, nun möchte man herausfinden ob auch die „Heilungschancen“ (in Gänsefüßchen deswegen, weil es in der Schulmedizin nicht um Heilung geht) für Darmkrebs  mit Gabe des Medikaments verbessert werden können.

Da man nicht riskieren will, dass mein Darm vollends aussteigt und derzeit unklar ist wo die Entzündung herkommt, geht man auf Nummer sicher und beendet das „Experiment“.

Das bedeutet, dass ich als „Erhaltungstherapie“ eine ganz gewöhnliche Chemo erhalten werde.

Um der Entzündung Herr zu werden gibt man mir jetzt zusätzlich über 3-4 Tage Kortison.

Außerdem hat meine Schmerztherapeutin gestern ein anderes Medikament getestet. Es handelt sich dabei um ein Psychopharmaka, Ziel der Übung war es den Schmerz in der Nacht zu verbessern und mir ein angenehmeren Schlaf zu ermöglichen.

Irgendwie habe ich keine Veränderung festgestellt, weswegen ich die Pille auch nicht weiter nehmen werde. Zumal es sich um ein Medikament handelt was auch sehr schnell abhängig macht.

Weiterhin bekomme ich den Blutverdünner, ebenfalls um die Entzündung weiter abzumildern.

Alles in allem bin ich gerade sehr motiviert und voller Tatendrang.

Ich möchte unbedingt mehr aus meinem Blog machen, mehr Menschen erreichen, mit mehr Menschen in Kommunikation kommen.

Großes Stichwort diesbezüglich „Berufung“. Was ist meine Berufung? Was habe ich der Menschheit zu geben? Was sind meine Stärken, was kann ich besser als jeder andere?

Ich glaube das ist ein ganz wichtiges Thema gerade für mich, auch was meine weitere Genesung angeht.

Wenn Du meinen Beiträgen also bisher mit Interesse gefolgt bist, empfiehlt es sich definitiv ab sofort meinen Blog zu abonnieren um in Zukunft nichts zu verpassen…

Trag dazu einfach Deine E-Mail-Adresse oben rechts ein.

Chemotagebuch – Tag 170 – 08.11.2016

Was ist es was uns antreibt? Was ist es was mich antreibt?

Was mich motiviert morgens aufzustehen. Sind es die Aussichten auf neue Erfahrungen? Oder die Aussichten auf bekannte und angenehme Erfahrungen? Nichts von alledem?

Was motiviert mich jeden Tag. Was motiviert mich jetzt gerade zum Beispiel diesen Text zu schreiben?

Nun, um ehrlich zu sein folge ich einem Impuls. Nur ein Gedanke „komm, schreib ein paar Zeilen“.

Ein einziger Gedanke kann also genügen um mich zum Handeln zu bewegen.

Allerdings kann die Motivation auch genauso schnell wieder verschwinden und alles Tun verblasst zur völligen Sinnlosigkeit.

Es ist schon so eine Sache mit der Motivation. Schlussendlich eine der Kernaspekte eines glücklichen und zufriedenen Lebens. Denn fehlt mir die Motivation für irgendwas, kommt die „Maschinerie“ Mensch schnell zum Stillstand. Fehlende Motivation kann sehr schnell in die Stagnation führen. Stillstand eben. Sinnlosigkeit.

Doch was ist das nun genau? Wozu brauche ich überhaupt Motivation? Ich meine, prinzipiell kann man Dinge auch erledigen wenn man keinen Antrieb dazu hat und wenn man unmotiviert ist. Klar, es fällt einem alles auch viel schwerer dann, aber prinzipiell kann man viele Dinge auch völlig unmotiviert tun. Und man tut sie ja trotzdem.

Motivation dient also in erster Linie gar nicht dazu überhaupt etwas zu tun oder mit einer Sache zu beginnen, denn das können wir auch ohne Motivation.

Motivation ist im Grunde nur unsere mehr oder weniger plausible Begründung WARUM wir etwas tun. Wenn die Motivation fehlt, ist der Sinn also (noch) nicht entdeckt.

Doch wozu brauchen wir überhaupt diesen vermaledeiten Sinn?!? Warum in GOTTes Namen sind wir auf der Suche nach dem Sinn. Warum sind wir auf der Suche nach dem WARUM?!? 😀

Diese Neu-Gier ist es, die uns in seit jüngsten Jahren antreibt. Uns die Welt erforschen lässt. Diese Gier nach Neuem. Neue Erlebnisse, neue Erfahrungen, neue Bekanntschaften, neue Ideen,… alles neu. Aber warum das alles? Was steckt wirklich dahinter, hinter dieser Gier.

Dieser Text mag für Dich, lieber Leser, eventuell etwas konfus wirken. So wie eventuell schon einige Texte vorher. Darauf kann ich jedoch leider keine Rücksicht nehmen. Das nur mal so nebenbei (mehr oder weniger auch nur als „Memo“ an mich selbst!).

Ich möchte nochmal auf den Impuls zurück kommen, der mich „motiviert“ hat diesen Text hier nun zu verfassen. Da war also einfach nur der Gedanke und ein subtiles Gefühl „los, beende Civilization und fang an zu schreiben“

Mehr ist es gar nicht. Ich hatte kein all zu spezielles Thema, einfach nur den Impuls „los schreib“.

In dem Fall ist das die Motivation, aber ist damit auch der Sinn geklärt? Offenbar hängen „Motivation“ und „Sinn“ nicht immer unmittelbar zusammen.

Das bedeutet ich kann mich auch motivieren wenn ich keinen unmittelbaren Sinn darin erkenne, indem ich auf bestimmte Impulse höre und mich von ihnen leiten lasse. Das ist natürlich eine gefährliche Gradwanderung, weil ich ja nicht weiß wo mich das hinführt. Andererseits liegt darin vielleicht auch gerade der Reiz und der Antrieb. (die Entdeckung des Unbekannten, ein neues Abenteuer)

Wie ein Aufbruch in ein unbekanntes Land. Einfach einen Schritt vor den anderen setzen, ohne konkretes Ziel.

Das ist ja damit gemeint „Der Weg ist das Ziel“.

Doch was nützen mir nun all diese Erkenntnisse ganz konkret?

Nun im Hinblick auf meine momentane Situation kristallisiert sich gerade die Quintessenz heraus.

„Höre mehr auf Deine Impulse“

Statt immer allem einen (tieferen) Sinn zu geben kann man(n) auch einfach mal mehr denn je auf seine innere Stimme hören (aber auf welchen von den ganzen Stimmen, welche ist „die Richtige“?!?). Ohne speziellen Grund. Einfach nur mal so.

Wie ein kleines Kind was völlig gedankenverloren auf einer Wieso umhertollt, ganz ohne „Sinn und Verstand“. Einfach nur tanzt, singt, lacht, springt und rennt wie es ihm gefällt.

Völlig ohne Absicht.

Ich glaube das mit dem Sinn wurde uns irgendwie antrainiert. Denn an eben jenem kleinen, singenden, tanzenden, hüpfenden Kind erkennen wir ganz leicht, dass diese „Sinnfrage“ nicht naturgegeben ist.

Die „Neu-gier“ schon, dieser Impuls ist uns eigen. Doch die Frage nach dem Sinn… Möglicherweise wurde diese Frage künstlich hinzugefügt. Falls diese Vermutung stimmt kann man sich nun über das „Warum“ unterhalten. Dabei beißt sich die Katze jedoch in den Schwanz, denn wir fragen ja wieder nach dem Sinn… Tückisch, nicht wahr?!?

Die Quintessenz ist also „Scheiß auf den Sinn!“

Es geht nicht um den Sinn an sich. Der „Sinn“ befriedigt nur einen Teil und das ist „der Denker“ in uns. Das Plappermaul was den ganzen Tag alles kommentiert. Die Stimmen in unserem Kopf 🙂

Jeder kennt sie. Jeder liebt sie. Jeder hasst sie.

Dass es diese Stimmen gibt ist weiter kein Problem. Problematisch wird es dann, wenn wir uns mit diesen Stimmen identifizieren. Wenn wir also beginnen zu glauben wir SIND diese Stimmen.

In Wirklich(t)keit ist das jedoch eine Illusion, und zwar die grundlegendste von allen.

Ich habe mir jedenfalls schon lange angewöhnt diese Stimmen generell nur noch als Impulse wahrzunehmen. Impulse denen ich nachgeben kann, jedoch nicht nachgeben muss.

Da gibt es verschiedene Gedanken (wie eben jener JETZT diesen Text zu schreiben). Dieser Gedanke/Impuls taucht auf und dann kann ich mich entscheiden ob ich dem nachgehe/nachgebe oder ob ich diesen Gedankenimpuls ignoriere.

Dies kann ich bewusst entscheiden und zwar im Grunde bei JEDEM einzelnen Gedanken der so den lieben langen Tag mir durchs Hirn flattert.

Dabei ist es völlig unerheblich wo genau die Gedanken herkommen. Da gibt es ja die verschiedensten Theorien dazu.

Ich selbst glaube, dass Gedanken „um uns herum“ einfach da sind. Es handelt sich dabei um Energien. Um Schwingungen. Ähnlich Radiowellen oder einem WLAN-Signal.

Diese Schwingungen sind einfach da, überall. Es ist dabei von vielen Faktoren abhängig wieviele und vor allem welcher Art dieser Energien den Raum erfüllen.

So gibt es beispielsweise Orte an denen hauptsächlich positive Energien (Gedanken) vorherrschen (eine lustige Party, ein schönes Konzert, ein Tempel, ein Wald,.)… Und ebenso gibt es Orte mit überwiegend dunklen Gedanken (Gefängnis, Kriegsgebiet, Krankenhaus, Beerdigung,…).

Kurz gefasst: es gibt unzählige Parameter und Faktoren die die Beschaffenheit der jeweils vorherrschenden Gedanken beeinflussen.

Wichtig zu erkennen ist es, dass diese Gedanken nicht von „uns“ ausgehen sondern uns gewissermaßen umgeben (genauer gesagt umgeben uns Energien die in unserem Gehirn zu Gedanken umgewandelt werden, besser gesagt werden diese „Energien“ als Gedanken interpretiert, je nach Schwingungsfrequenz interpretieren unsere Wahrnehmungsorgane ja die verschiedensten Aspekte unserer Umgebung, Licht und Farben haben eine bestimmte Schwingung und können nur von den Augen erfasst werden und das wird als „sehen“ verarbeitet, Geräusche und Töne schwingen in einem anderen Frequenzbereich und können deswegen von den Augen nicht mehr erfasst werden, die Ohren übernehmen hier den Job der Schwingungsaufnahme und das nennen wir dann „hören“, und so ist es mit dem „Denken“ eben auch, das Wahrnehmungsorgan für Gedanken ist das Gehirn).

Das erklärt einiges, nicht wahr? 🙂

Diese Energien strömen also auf uns ein, auf unser Gehirn und unser Herz besser gesagt. Beide Organe haben verschiedene Sensoren und Antennen um diese Signale aufzunehmen und auszuwerten. Ich will jetzt hier nicht all zu weit ausholen (zu dem Thema gibt es och ein paar Takte mehr zu sagen).

Kernaussage ist an dieser Stelle: Gedanken sind im Ursprung Energien die uns umgeben. Diese Energien werden in Gedanken umgewandelt. Diese Gedanken nehmen wir dann wahr, mehr oder weniger. Denn oft „denkt es uns“ auch völlig unbewusst. Es denkt ja den ganzen Tag in uns. Den ganzen Tag haben wir Gedanken im Kopf, das lässt sich gar nicht verhindern.

Denn eine Aufgabe unseres Gehirnes ist es nunmal, diese Energien in Gedanken umzuwandeln.

Wichtig ist einfach nur, dass man sich mal klar macht, dass diese Gedanken nicht „aus uns heraus“ kommen, sondern uns umgeben.

Wenn Du mir nicht glaubst probier folgendes aus:

Suche Dir in Deiner Umgebung einen beliebigen Gegenstand. Und nun „hefte“ an diesen Gegenstand einen beliebigen Gedanken.

Ein Beispiel: nimm die Fernbedienung von Deinem TV-Gerät beispielsweise und nun heftest Du den Gedanken an „Fernseher ausschalten“. Wie heftet man einen Gedanken an? Sei kreativ. Ich stelle mir dabei vor, wie ich den Gedanken quasi aus meinem Kopf rausziehe mit 2 Fingern und ihn dann zu der Fernbedienung hinbewege und da anhefte, das stelle ich mir richtig bildlich vor.

Wenn Du das hinbekommst hast Du nun einen Gedanken an einen Ort/Gegenstand angeheftet. Und nun wird jedes Mal wenn Du in der Nähe bist dieser Gedanke in Deinem Gedankenstrom auftauchen. Ob Du willst oder nicht… Je nach dem wie aufmerksam Du bist wird das mit der Zeit nachlassen. Aber nicht weil der Gedanke von diesem Ort verschwindet, sondern weil er von anderen Gedanken überlagert wird die vielleicht mehr Deiner Aufmerksamkeit und mehr Deines Bewusstseins beanspruchen.

Diese Technik funktioniert 100%ig (wenn man sie ernsthaft anwendet) und zeigt auf wie viel Macht wir in Wirklichkeit haben.

Ich muss zugeben, ich kenne viele dieser (mehr oder weniger nützlichen) Techniken. Doch ich wende (noch) viel zu wenig von ihnen in meinem täglichen Leben an. Irgendwie bin ich also noch nicht so weit…

Doch ich glaube da geht die Reise hin bei mir. Das ist mein Weg. Weg vom „kalten“ (analytischen) Sinn, hin zum „warmen“ (liebevollen) Impuls.

Vom Rationalisten zum Magier. Denn um nichts anderes handelt es sich bei derartigen Techniken. Es handelt sich um Magie.

Lasst uns unsere Leben wieder etwas mehr verzaubern, lass auch Du wieder mehr Magie in Dein Leben. Und schau was passiert 🙂

Chemotagebuch – Tag 168 – 06.11.2016

Der 14. Tag in der Raphaelsklinik und ich muss sagen ich komme immer mehr zu Kräften.

So hart es also für mich und die Familie ist, dass wir uns nicht sehen, so dringend notwendig war scheinbar die Ruhe und intensive Betreuung die mir hier zuteil wird.

Und an dieser Stelle möchte ich es auch nicht verpassen, die Raphaelsklinik in den höchsten Tönen zu loben.

Ich habe ja nun schon viel erlebt, habe durch meine Erkrankung einiges an Krankenhauserfahrungen sammeln können und ich muss echt sagen, dass ich mich noch nie so gut rundum betreut gefühlt habe wie hier in Münster.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind allesamt motiviert und freundlich. Nehmen sich Zeit und kümmern sich. Angefangen beim Arzt (egal welcher), über die Stationsschwestern, das Reinigungspersonal bis hin zum Pförtner.

Das habe ich so in der Form noch nicht erlebt.

Selbstverständlich passieren hier auch Fehler und die ein oder andere Sache ist etwas suboptimal gelaufen (die Aufnahme beispielsweise), das Gesamtbild passt allerdings.

Und es ist einfach mal enorm wichtig, dass man sich wohl fühlt. Und ich fühle mich tatsächlich wohl (soweit man sich in einem Krankenhaus wohl fühlen kann…).

Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass es mir heute schon viel besser geht als vor 2 Wochen wo ich eingeliefert worden bin. Dafür bin ich dankbar.

Und ich schöpfe daraus neue Zuversicht, dass es nun endlich auch mal wieder bergauf geht.

Für die kommende Woche habe ich beim Physiotherapeuten schon angemeldet, dass ich mal in den Fitnessraum will, so motiviert bin ich mittlerweile. Und ich traue mir das auch von der Kraft/Ausdauer her zu, wenigstens ein paar Minuten mich etwas zu betätigen.

Ich habe ja extrem abgebaut, bin nur noch Haut und Knochen. Echt gruselig sich selbst so zu sehen.

So abgemagert dass ich beinahe jede Sehne und jeden Muskel in meinem Körper sehen kann…

Auch mental tut mir die Ruhe echt gut, ich habe sogar die Tage wieder ein bisschen gelesen (trotz leicht vernebelter Sinne, das Morphin drückt doch zuweilen ganz schön auf den Kürbis, das darf man nicht unterschätzen) und sogar ein paar Augenblicke „meditiert“.

Meditieren ist so ein großes (geflügeltes) Wort, dabei bedeutet es im Grunde nichts weiter als in die eigene Ruhe zu kommen. Dafür gibt es verschiedene Methoden und Techniken.

Ich habe ein wenig bedenken, dass wenn ich von meiner Technik hier berichte, dass ich dann wieder damit aufhöre es durchzuführen.

Das ist so ein Phänomen bei mir. Wenn ich irgendetwas mache und anderen dann (meist voller Stolz) davon berichte, höre ich kurze Zeit später meist wieder damit auf.

Ich habe keine Ahnung woran das liegt, aber es ist fast jedes Mal das Gleiche.

Und dennoch kann ich es einfach nicht lassen, darüber zu sprechen…

Irgendwann werde ich diesen Sachverhalt durchbrechen und einfach mein Ding durchziehen. Ganz egal wer an mich glaubt. Ich glaube an mich, das ist das einzige was wirklich zählt.

Chemotagebuch – Tag 163 – 01.11.2016

Was ist hier eigentlich los?

Diese Frage stelle ich mir in letzter Zeit häufiger. In Verbindung mit den verschiedensten Zusammenhängen. Was sind das nur für Zeiten in denen wir leben?

Geprägt von Gewalt, Hass, Lügen, Intrigen, Leid und Krankheit. Was sind das nur für Zeiten?

Viele Menschen werden an den Rand ihrer körperlichen und/oder geistigen Grenzen geführt. Einige drehen einfach durch. Andere werden drogenabhängig. Wieder andere brechen einfach zusammen (Burn-out, Depressionen). Es mag noch unzählige weitere Möglichkeiten geben wie Menschen mit ihren Krisen umgehen. Tatsache ist jedenfalls, dass die Zusammenbrüche sich häufen. Krebs ist eines der offensichtlichsten Symptome des immer größer werdenden Stresses der uns alle überrollt.

Um so wichtiger, gerade in solchen Zeiten, ist es sich kleine „Oasen“ in seinem Leben zu erschaffen. Das kann alles mögliche sein. Ein Bild. Eine Idee. Ein bestimmter Tee. Ein Ritual. Eine Idee. Ein Ideal! Eben kleine Oasen, die einem immer wieder Kraft geben. Es liegt in unserer Verantwortung uns diese Oasen selber zu erschaffen.

Leider wurde den meisten von nicht beigebracht wie wir das machen sollen. Geschweige denn dass es überhaupt  möglich ist.

Die Möglichkeit Kraft aus sich selbst heraus zu schöpfen ist so unendlich wertvoll und genauso tabu scheint dieses Thema in der herkömmlichen Erziehung zu sein. Deswegen verwundert es nicht, dass hier entsprechende Erfahrungen und vor allem Bewusstheit fehlt.

Denn ich bin überzeugt, dass jeder Mensch diese Möglichkeit unbewusst bereits einsetzt. Im Grunde handelt es sich dabei um ein Lebensprinzip das alles und jeden durchdringt. Nur der Grad der Bewusstheit variiert eben sehr stark.

Ich befinde mich derzeit immer noch in der Raphaelsklinik, jetzt mittlerweile den 9. Tag.

Den Rest dieser Woche werde ich wohl auch noch hier verbringen, eventuell kann ich das Wochenende wieder gemeinsam mit meiner Familie verbringen.

Meine Familie bietet mir unzählige dieser kleinen Oasen aus denen ich meine Kraft schöpfe.

Was hat mir der Aufenthalt hier gebracht? Nunja, verschiedenes. Auf keinen Fall betrachte ich dies hier als vergeudete Zeit. Denn traurige Wahrheit ist leider, dass ich in meinem aktuellen Zustand zuhause ohnehin keine große Hilfe bin. Weder bei der Haushaltsführung noch bei der Kinderbetreuung bin ich derzeit eine Unterstützung

Insofern habe ich in den vergangenen Tagen die Ruhe auch mehr oder weniger ohne schlechtes Gewissen nutzen können. Ich habe wieder ein wenig an Gewicht zugelegt und bin wieder etwas zu Kräften gekommen. So zu Kräften, dass auch wieder regelmäßige Spaziergänge mit dem Hund möglich sein sollten. Und ich hoffe wieder mehr am Familienleben teilhaben zu können.

Dazu wurde meine Schmerztherapie etwas verändert, optimiert wenn man so möchte.

Vermutlich wurde das Schmerzmittel in Tablettenform nicht vernünftig resorbiert. Das wiederum hängt sehr wahrscheinlich mit der Entzündung zusammen die die Chemotherapie in meinem Darm verursacht hat. Das ist zwar durchaus so gewollt, da das so aktivierte Immunsystem dem Tumor auf die Pelle rücken soll. Allerdings macht das bei mir eben auch extrem starke Schmerzen…

Chemotagebuch – Tag 142 – 11.10.2016

Tag 5 am Tropf. Seit Freitag werde ich künstlich ernährt. Die fehlende Energiezufuhr stellt ein sehr großes Problem dar.

Ich war ziemlich am Ende, körperlich. Kaum Kraft für irgendwas. Gewicht: 57kg. Das ist absoluter negativ Rekord.

Glücklicherweise muss man für das „Schnitzel aus der Tüte“ nicht mehr ins Krankenhaus. Da ist die „Krebsindustrie“ echt sehr gut aufgestellt.

Ein Anruf von meinem Onkologen hatte genügt um die Maschinerie zum Laufen zu bringen.

Noch am selben Tag meldet sich ein netter Herr um mit mir den weiteren Verlauf zu koordinieren.

Einen Tag später wurde dann auch schon die Portnadel gestochen, die Verbrauchsmaterialien sowie die Infusionslösung geliefert und der Pflegedienst bestellt der mich nun 2x täglich besuchen kommt.

4 Firmen sind daran direkt beteiligt! Das heißt ich trage mit meiner Erkrankung zur Steigerung des Bruttosozialprodukts bei, da kommt richtig was in Gang! Wahnsinn…

Doch was soll ich sagen, ich bin dankbar, dass das so ist. Denn mir geht es von Tag zu Tag besser, heute konnte ich sogar schon wieder allein einkaufen gehen. Es hilft mir also und darauf kommt es an.

Die Schmerzen sind ein weiteres Problem. Irgendwie wird es damit auch nicht besser und ich habe mir die Tage die Frage gestellt ob ich wohl je wieder schmerzfrei werde sein können…

Oder anders gefragt: werde ich irgendwann wieder völlig gesund sein? Oder werde ich den Rest meines Lebens mit gesundheitlichen Einschränkungen zu leben haben? Und wenn ja, mit welchen?

Ist damit nun die Talsohle durchschritten? Ist der Tiefpunkt erreicht? Geht es jetzt wieder Berg auf?

Die Motivation ist derzeit eine große Herausforderung, ich weiß nämlich nicht wo sie sich versteckt hat. Sie ist vor einiger Zeit auf Reisen gegangen und hat seit dem noch keine Karte geschickt.

Ich brauch ein Ziel. Oder besser gesagt brauche ich gleich mehrere davon… Ein kleines, ein mittleres und ein großes.

Ich mache mich auf die Suche…

Chemotagebuch – Tag 110 – 09.09.2016

Aus dem „das muss mir gehören/ich will es besitzen“ wird „mir reicht es, es zu erfahren/erleben“

Im ersteren Fall ziehen wir „unsere Grenze“ sehr eng. Es handelt sich um ein „Egobedürfnis“.

Die Grenze ist meistens unsere Haut, alles was „außerhalb“ dieser Grenze existiert betrachten wir als „Außenwelt“, als „nicht zu uns gehörig“ oder „getrennt von uns“.

Daher kann überhaupt das Bedürfnis entstehen etwas besitzen zu wollen. Denn man kann ja nur etwas besitzen wollen, was noch nicht „zu einem“ gehört.

Ist das Bewusstsein weit genug wird aus dem Ego ein größeres „Ego“, die Grenzen werden weiter… (bis hin zur Auflösung jener Struktur die wir als „Ego“ bezeichnen)

Wie kam ich darauf?….

Woher kommt der „Eroberungswunsch“, der Wunsch etwas besitzen zu wollen… Diese Frage ging mir durch den Kopf.

Ansonsten… Mir ist seltsam zumute. Mental. Einerseits möchte ich gern in die Welt hinaus und etwas erleben. Andererseits fehlt mir gerade völlig die Motivation für alles. Dies ist ein wirklich seltsamer Zwiespalt.

Depressive Verstimmung? Hm, nein, irgendwie nicht. Es ist ja nicht so das ich mich überflüssig fühle, oder nicht geliebt oder so…

Es fehlt nur einfach gerade ein wenig an der nötigen Motivation.

Ich weiß es gerade nicht genau, jedoch kann das durchaus mit dem obigen „Sachverhalt“ in Zusammenhang stehen.

Denn es ist ja so, wenn ich noch ein sehr stark ausgeprägtes Ego habe, mit vielen „ich-will-haben-Ego-Wünschen“, dann habe ich ja genug Handlungsmotivation, immer solange, bis ich das jeweilige Objekt der Begierde dann besitze. Danach löst sich die Motivation auf und das Ego sucht sich etwas Neues, was es gern besitzen möchte.

Wenn ich nun annehme, dass durch den Krebs und den damit einhergehenden Erfahrungen mein Bewusstsein so stark erweitert wurde, dass die „Egogrenze“ ebenfalls gewachsen ist, dann entfällt plötzlich der Motivation „Ich-will-besitzen“. Eventuell befinde ich mich gerade in dieser Phase. Wie gesagt weiß ich das gerade selber nicht so genau.

In dieser Woche war auch eine weitere Kontrolluntersuchung, ich hatte mal wieder das Vergnügen 1 Liter Kontrastmittel trinken zu dürfen und mich der Strahlung des Computer-Tomographen auszusetzen. Eine der wenigen Möglichkeiten den inneren Bauchbereich für Mediziner optisch zugänglich zu machen.

Dabei wurde festgestellt, dass der Tumor weiter geschrumpft ist. Das ist eine sehr aufbauende Information.

Somit ergibt sich folgender Verlauf (Größe des Tumors):

November ´15 => 4cm

April ´16 => 7cm

Juni ´16 => 4cm

September ´16 => 2cm

Für einen Schulmediziner sind das Hammerergebnisse. Mein Onkologe sagte, man erwarte solche Ergebnisse nicht einmal nach 6 Monaten intensiver Chemotherapie.

Na immerhin…

Übrigens ist die „Zielsetzung“ der Ärzte nicht, solange zu therapieren bis der Tumor ganz weg ist. Nein, nein. Weit gefehlt. Total verrückt. Der Arzt sagt, man therapiere für gewöhnlich solange, bis der Tumor wieder anfängt zu wachsen. Öhm…. Ja, ne, is kla…

Völlig verquer, aus meiner Sicht… Nicht?

Ich ging völlig naiv davon aus, dass wir solange therapieren bis der Tumor weg ist… Hach, ich kleines Dummerchen 😀 Naivling… *tz*tz*tz*

Naja, wie dem auch sei. Meine „Zielsetzung“ ist jedenfalls den Tumor komplett aus meinem Körper zu verbannen. Wobei es sicherlich auch unproblematisch wäre, wenn ein geringer Rest in meinem Körper verbleibt. Das Tumorgewebe scheint ja derzeit keine Organtätigkeit einzuschränken.

Auf jeden Fall mache ich nun eine Woche Chemo-Pause.

Da ich an einer Studie teilnehme, entscheidet sich in der Zwischenzeit in welche Gruppe („Kohorte“ wie der Mediziner sagt) ich lande.

Gruppe eins bekommt zusätzlich zum Standardprogramm einen Antikörper.

Gruppe zwei ist die Kontrollgruppe.

Wie lange soll das jetzt so weitergehen?

Tja. Aus schulmedizinischer Sicht ist das ein „Open-end-Programm“. Auch wieder witzig… Es geht dem Arzt gar nicht darum die Krankheit zu heilen. Es scheint so als handle es sich stets nur um lebenserhaltende Maßnahmen. Wirtschaftlich total sinnvoll. Man hält den Kunden, ähm, Patienten in einer Schwebe zwischen Leben und Tod.

Ein bisschen schade, dass das den meisten Ärzten dies auch zu reichen scheint. Ihre Motivation ist demnach nicht die Heilung des Patienten (Heilwerdung => heil werden => „ganz“ werden), sondern lediglich die Lebensverlängerung.

Dies soll so nicht bleiben.