Was hat es mit dem Willen auf sich? Gibt es einen “freien Willen”?
Diese Frage beschäftigt unzählige Philosophen seit tausenden von Jahren. Die einen meinen es sei alles vorherbestimmt und die anderen sagen man ist seines Glückes Schmied…
Wer hat nun Recht?
Für mich ist die Antwort auf diesen Widerspruch in folgendem Gleichnis veranschaulicht:
“Das ist eindeutig ein Kreis!”
“Du Spinner! Das ist ganz klar ein Dreieck.”
“Bist Du blind? Wie kann man aus einem Kreis ein Dreieck machen und auch noch behaupten es entspräche der Wahrheit?!?”
“Also es ist mir echt zu dumm mit Dir darüber zu diskutieren! So etwas ist mir ja noch nie passiert…”
Was ist hier geschehen?
Der eine betrachtet einen Kreiskegel von unten und sieht einen Kreis.
Der andere schaut seitlich auf den Kreiskegel und sieht natürlich ein Dreieck.
Im Rahmen ihres jeweiligen Wahrnehmungshorizontes haben natürlich beide Recht obwohl die Aussagen verschiedener nicht sein könnten.
Das sie in Wahrheit von verschiedenen Richtungen auf einen 3-dimensionalen Kreiskegel schauen ist natürlich keinem von beiden klar…
Je nach dem welchen Betrachtungswinkel wir einnehmen gibt es also einen freien Willen oder eben auch nicht.
Wenn wir aus der absoluten Sicht darauf schauen gibt es keinen freien Willen und kann ihn auch nicht geben, da ja ALLES GOTT ist. Wenn nichts getrennt von GOTT ist, kann es auch keine individuelle Ent-Scheidung geben die wir treffen könnten. Jede Möglichkeit ist vorherbestimmt.
Wenn wir allerdings in unsere Wahrnehmungsebene “hineinzoomen” gibt es durchaus einen freien Willen, da wir ja mit unserem aktuellen Bewusstsein im Rahmen von Raum und Zeit interagieren und existieren. Wir können immer nur eine einzige Möglichkeit zur gleichen Zeit wählen, ganz individuell…
Ist ein bisschen tricky, ich weiß… 😉
Für den Rest unserer Betrachtungen gehen wir auf jeden Fall davon aus, dass wir einen freien Willen haben auch wenn wir wissen, dass alles determiniert (vorherbestimmt) ist.
Je nach dem wie stark unser Wille ist, können wir verschiedene Dinge damit anstellen, stoßen jedoch hier und da auch mal an eine (scheinbare) Grenze.
Auch ein relativ schwacher Wille kann das anheben des Arms auslösen oder beispielsweise ein Augenzwinkern. Das sind Dinge die man willentlich steuern kann auch wenn sie oft unbewusst ablaufen.
Der Einsatz des Willens und Bewusstsein hängen also unmittelbar zusammen.
Wenn ich also meinen Willen stärken möchte, kann das nur mit einer Erweiterung des Bewusstseins einhergehen.
Und wie stärkt man den Willen?
Mit regelmäßigen und unermüdlichen Übungen…
Wenn Du mir bis hierhin nicht nur theoretisch gefolgt bist, sondern auch die ein oder andere Übung regelmäßig gemacht hast, dann hast Du damit auch automatisch Deinen Willen gestärkt…
Doch wozu sollen wir eigentlich unseren Willen stärken?!?